KUNSTKONZEPT./

 "Die Bilder von Rod Brandsch sind in zweierlei Hinsicht außergewöhnlich.

Zum einen durch ihre besondere Sicht auf die Dinge. So wie die umgebende Natur in allen ihren Erscheinungsformen seit jeher die Bildende Kunst inspiriert, so hat sich in den letzten Jahrzehnten durch den wissenschaftlichen Fortschritt eine faszinierende Welt des Kleinsten, jenseits des unmittelbaren Augenscheins, erschlossen. Die Abbildungen, von großer ästhetischer Ausstrahlung, der Objekte, Formen und Farben dieses Mikrokosmos sind die Inspirationsquelle; diese phantastische Welt wollen die Bilder dem Betrachter nahe bringen. Das Ziel ist keine eins zu eins Wiedergabe, die Formelemente werden vielmehr aus ihrem natürlichen Kontext gelöst, abgewandelt, umgedeutet und zu einer eigenen Bildwelt umgestaltet. Die Materialcollagen entfalten eine eigene formale Qualität und kompositorische Dynamik. Die Mehrdeutigkeit der Formen lässt unterschiedliche Sichtweisen zu und lässt dem Betrachter viel Raum für die eigene Phantasie. Die Bilder thematisieren die ständig aktuellen Themen von Entstehen und Verfall, Angst und Zuversicht.

Zum anderen durch die originelle Maltechnik. In der Gestaltung der Bilder benützt der Künstler eine eigene, auf Ölfarbe basierende Mischtechnik, die unkonventionelle Materialien wie Glaskügelchen, Ionenaustauscher und Sand einsetzt, Dies führt zu einer ungewöhnlich strukturierten Bildoberfläche. Das Licht spielt für die Rezeption der Bilder eine wichtige Rolle. Die aufgetragenen Glaskügelchen reflektieren das einfallende Licht und lassen einzelne Partien des Bildes aufleuchten, wodurch eine einzigartige Dynamik und Tiefe von Formen und Farben entsteht. Je nach Standort des Betrachters ergeben sich überraschend neue Sichtweisen, die Bilder beeindrucken durch etwas Geheimnisvolles. Die Technik ist in ihrer Art einmalig und die Bilder von einzigartiger Ausdruckskraft"

Aus der Besprechung der Ausstellung "Jenseits des Augenscheins", Galerie "Experiment" Stuttgart, 2003, durch die Kunsthistorikerin Hanna Brandsch.


Eine weitere vom Künstler benützte Ausdrucksform besteht in mit feinen Filzstiften ausgeführten Graphiken, die der gleichen Formenwelt verpflichtet, originelle Ideen zu Bildern von großer Leichtigkeit umsetzt.

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 CURRICULUM VITAE./

Geboren 1943 in Mühlbach, Siebenbürgen. Frühe Förderung der künstlerischen Neigung und Begabung durch Zeichnen und Malunterricht beim Vater, dem Siebenbürger Maler Karl Brandsch. Preise bei Schüler Zeichen- und Malwettbewerben.

1961-66 Studium der Biologie und 1972 Promotion an der Fakultät für Biologie in Jassy, Rumänien. Während des Studiums Sommermalkurse in Aquarellmalerei in der Natur.

1974-75 Postdoc am Institute of Biochemistry and Molecular Biology, Nutley, New Jersey, USA. Während des USA-Aufenthalts Entwicklung einer eigenen Mischtechnik in der Ausführung von Ölgemälden. Ausstellungen im Foyer des Institute of Biochemistry and Molecular Biology, Nutley und in der Romanian Library, New York, USA.

September 1980 Flucht aus Rumänien in die Bundesrepublik Deutschland

1981 wissenschaftlicher Mitarbeiter, 1987 Habilitation im Fach Biochemie, 1993 Professor und Arbeitsgruppenleiter am Institut für Biochemie und Molekularbiologie der Medizinischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität, Freiburg i. Br.

Anhaltende produktive Auseinandersetzung mit der Bildenden Kunst.

Studienaufenthalte in den USA, Schweden und der Schweiz.

Im Verlauf der Jahre Weiterentwicklung der Bildthematik und Maltechnik. Bilder in Pastellkreiden, in Mischtechnik mit Ölfarben und Farbzeichnungen mit Filzstiften.

Seit 2000 vermehrt Auftritte mit Ausstellungen in der Öffentlichkeit.

Seit 2010 Atelier in Bad Krozingen bei Freiburg im Breisgau.

 Mitglied in den Kunstvereinen Gundelfingen und Bad Krozigen.